Das Gerücht kursiert seit ein paar Wochen unter Söflinger Geschäftsleuten und Anwohnern: Die AfD wolle in den Räumen des ehemaligen Reformhauses Freitag in zentraler Lage am Gemeindeplatz ein Büro eröffnen. Dass dem tatsächlich so ist, hat der Landtagsabgeordnete Daniel Rottmann auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE bestätigt: „Der Mietvertrag ist unterschrieben, es gibt aber noch keinen konkreten Eröffnungstermin.“
Das Büro am Gemeindeplatz solle für die ganze Wahlperiode genutzt werden, sagt Rottmann. Aber: „Ab wann dort Bürgersprechstunden stattfinden, ist noch nicht klar.“ Der Abgeordnete für den Wahlkreis Ehingen hat bislang ein Büro im Stadtregal.
In Söflingen formiert sich derweil noch vor dem Einzug von Rottmann und seinen Mitarbeitern Widerstand. So hat sich auf Initiative des Vorstadtvereins (VVS) bereits ein Aktionsbündnis gegründet. Es trägt den Namen „Söflingen bleibt bunt – Gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ und stellt klar, dass die AfD in Söflingen nicht willkommen sei. Auf der Jahreshauptversammlung des VVS sagte der Vorsitzende Martin Ansbacher: „Wir sind uns alle einig: Wir wollen so ein AfD-Büro nicht haben.“ Dem Aktionsbündnis ist vor allem die zentrale Stelle am Gemeindeplatz ein Dorn im Auge. Ansbacher: „Es ist mit Gegenwind aus dem Stadtteil zu rechnen.“ Doch er sagte auch: „Wir werden erst reagieren, wenn am Geschäft etwas sichtbar ist.“
Vom angekündigten Protest gibt Daniel Rottmann sich unbeeindruckt. Er wolle Bürgern offen begegnen und für sie da sein und findet: „Gelassenheit kann für alle Seiten ganz hilfreich sein.“